Friseurbesuch im Juni und erste Erfahrungen mit farblosem Henna

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Samstag war ich wieder einmal bei meinem Friseur um die Ecke – mit eigenem Shampoo im Gepäck. Viel hat sich nicht verändert: Um endlich die Chemieleichen loszuwerden, wurde mehr als sonst abgeschnitten – ungefähr 3cm. Eigentlich bin ich jemand, der um jeden Zentimeter trauert. Dieses Mal habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Ich wollte einfach den Spliss loswerden. Direkt nach dem Schneiden habe ich Zuhause mit farblosem Henna gekurt.
Von meinen positiven Erfahrungen mit Cassia habe ich bereits in einem meiner letzten Posts berichtet – hier klicken! Das Cassia hatte ich damals bei Khadi bestellt - 6,95€/100g (zzgl. Versand). Aufgrund des Posts von Prusse, wollte ich unbedingt das neutrale Henna von Besser Natur ausprobieren und habe direkt zugeschlagen. Für 500g habe ich 5,95€ (zzgl. Versand) bezahlt. Die Qualität war wirklich ordentlich und für mich war keinen Unterschied zum Cassia von Khadi festzustellen. Mir hat sich nur die Frage gestellt:

Worin besteht der Unterschied zwischen Cassia/Senna und neutralem Henna?

Bei Besser Natur bekam ich die Auskunft: Bei unserer aktuellen Charge neutrales Henna Pulver handelt es sich um Henna mit dem botanischen Namen "Lawsonia Inermis". Wenn diese Hennapflanze ganz früh geerntet wird, hat sie noch keine Farbpigmente gebildet, deshalb die Bezeichnung "neutral". Wird sie später geerntet, hat sie rote Farbpigmente und wird unter der Bezeichnung "rotes" Henna vertrieben.

Daraufhin habe trotzdem nochmal genauer recherchiert und Folgendes herausgefunden:

Cassia - Cassia obovata/ Senna italica
Cassia obovata oder senna italica wächst wie der Hennastrauch in semiariden subtropischen Regionen. Die Pflanze selber ist aber nicht mit Henna verwandt sondern gehört zur Familie der Johannisbrotgewächse, eine Unterfamilie in der Familie der Hülsenfrüchtler. Cassia obovata enthält neben Cumarin (das ihm den charakterischen Duft nach frischem Heu verleiht) Carotinoide, Flavonoide, Anthrachinone und Tannine. Wegen seinem Gehalt an Anthrachinonen sind Abkochungen der Pflanze innerlich eingenommen als Laxativ und Abortivum wirksam. Äußerlich angewendet (als Breiumschlag) ist es ein hervorragendes Haarpflegemittel, denn es ist wirksam gegen Schuppen und gibt dem Haar Glanz, Fülle und Sprungkraft, ohne es aber wie Henna rot zu färben.

Henna - Lawsonia inermis
Der Hennastrauch stammt ursprünglich aus Nordostafrika, wird heute aber auch in ganz Nordafrika, auf Madagaskar, in Asien und in Australien angebaut. Die pulverisierten Blätter wurden schon in der Antike als Schminke und Färbemittel verwendet. Das färbende Lawson bildet sich im Laufe des Jahres in den Blättern. Es ist daher nur in denen aus der Herbsternte enthalten. Die Blätter der Frühjahrsernte färben nicht



Eigenschaften von Henna: Henna unterstützt und regt den Haarwuchs an indem es sich mit den natürlichen Proteinen im Haar vermischt. Regelmäßige Verwendungen von Henna macht das Haar stärker und gesünder. Es ist ein Naturheilmittel gegen Haarausfall und nützlich in der Aufrechterhaltung des gesunden Haares. Henna repariert und versiegelt die Haaroberfläche und dies hilft den Haarschaft zu heilen. Haarbruch wird vorgebeugt und der Glanz des Haares bleibt erhalten. Henna gleicht den PH-Wert der Kopfhaut aus, vorzeitiger Haarausfall wird hierdurch verhindert. Es besitzt antifungische Eigenschaften, heilt somit die meisten Kopfhautprobleme wie Schuppen, Trockenheit etc. und stoppt vorzeitiges Ergrauen der Haare.

Wie habe ich das Henna angewandt?
Zuerst wurden 100g abgewogen. In einer anderen Schüssel habe ich ein Ei und etwas Kokosöl verquirlt. Anfangs rührte ich das Henna-Pulver nur mit etwas kochendem Wasser an, danach kam das Gemisch aus Ei und Kokosöl hinzu. Wieder kräftig umrührt und solange heißes Wasser untergemischt bis das Ganze breiig wurde. Ich habe es nach Gefühl gemacht, deshalb kann ich keine genaue Angabe machen, wie viel Wasser es war.

Die Schüssel mit dem Henna habe ich in ein heißes Wasserbad gestellt, damit es warm bleibt. Strähne für Strähne wurde die Matsche aufgetragen und in Alufolie eingewickelt – somit verhindert, dass die Hitze entgleitet. Zusätzlich habe ich meinen ganzen Kopf nochmal mit Folie geschützt und ein Handtuch drumgewickelt. Für 2,5 Stunden widmete ich mich anderen Sachen und lies die Kur wirken. Auf der Gebrauchsanweisung steht zwar man soll die Haare wie gewohnt mit mildem Shampoo waschen. Dagegen spüle ich es nach der Einwirkzeit lediglich mit warmem Wasser aus. Gerinst habe ich wie gewohnt, mit 2 EL Apfelessig auf 1 Liter Wasser.

Abschließend bleibt mir zu sagen: meine Haare fühlen sich sehr gut an. Der Volumeneffekt war enorm! Das kannte ich allerdings schon vom Cassia. Im LHN habe ich jedoch gelesen: Im Gegensatz zu Henna scheint sich Cassia aber wieder auszuwaschen, d.h. man muss mehrmals und öfter damit kuren, um einen ähnlichen Effekt wie beim Henna zu erzielen.. Deshalb bleibe ich jetzt beim farblosen/neutralen Henna. Ich denke mit jeder erneuten Anwendung wird das Haar spürbar kräftiger, glänzender und mit der Zeit auch dicker. Es wird wohl jetzt nach jedem Friseurbesuch zu Einsatz kommen!


 Haare am zweiten Tag nach der Anwendung mit farblosem Henna

Gefällt euch das Ergebnis? Habt Ihr farbloses Henna oder Cassia schon einmal verwendet? Kommentare sind wie immer herzlichst erwünscht!
Eingestellt von : AMELIE
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Haarpflege: Rosmarin-Rinse

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Nach jedem Waschgang sind meine Haare meistens stumpf, rau und leicht angreifbar, die Ursache liegt am warmen Wasser und den Tensiden im Shampoo und der Seife. Damit sich die Schuppenschicht wieder anlegt verwende ich eine Rinse (kommt aus dem englischen und bedeutet „Spülung“, „Ausspülen“). Die Rinse wird nach dem letzten Ausspülen der Haare angewendet. Sie kann, muss aber nicht ausgespült werden. Im Volksmund wird als Rinse ein Spülung auf der Basis von Naturprodukten bezeichnet. Alle anderen Spülungen beruhen auf der Chemiewerkmethode. Die beste Methode ist die Rinse mit kaltem Wasser einzusetzen.

Rinsen lassen sich aus den verschiedensten Naturprodukten leicht selber herstellen. Es gibt verschieden Arten von Rinsen: kalte Rinse, saure Rinse, Essigrinse, Zitronensaftrinse, Zitronensäurerinse, Mineralwasserrinse, Teerinse, Kräuterrinse und süße Rinse. Mehr Informationen findet ihr beim Langhaarwiki

Bisher habe ich nur die Apfelessig- und Zitronensaft-Rinse getestet. Beide sind für mich sehr ergiebig – sie neutralisieren den PH-Wert und schließen die Schuppenschicht der Haare. Außerdem hinterlässt die Rinse einen wunderbaren Glanz. Heute soll es um die Rosmarin-Rinse gehen. Kommen wir zu den Fakten:

Der Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler. Der Name des immergrünen Halbstrauches leitet sich aus dem Lateinischen ab. So steht “ros” für “Tau” und “marinus” für “des Meeres”. Rosmarin bedeutet also soviel wie “Meertau”. - (Quelle: http://www.kraeuterallerlei.de/rosmarin)

Rosmarin wirkt anregend auf das Gehirn und lindert Kopfschmerzen. Außerdem regt er nicht nur den Appetit, sondern den gesamten Körper an. Er fördert die Magensaftsekretion, entkrampft die Gallenwege, stärkt die Leberfunktion und verbessert Durchblutung und Stoffwechsel. Und er macht fette Speisen bekömmlicher. Sein einziger Nachteil – er ist winterhart. - (Quelle: Buch „Altes Kräuterwissen wieder entdeckt“)

Wirkung auf Kopfhaut und Haar: Rosmarin wirkt durchblutungsfördernd und anregend. Es lindert fettige und gestresste Kopfhaut, sprich zögert das Nachfetten heraus. Es macht wunderbar weich und glänzendes Haar.


Meine Inspiration war die Youtuberin Sarah aka. HolisticHabits. Für die Herstellung habe ich einige Zweige Rosmarin (circa 2-3 Stück) genommen und diese in einem Topf mit Wasser (1/4 Liter) einmal kurz aufkochen lassen. Auf kleiner Stufe durfte alles 20 Minuten lang ziehen. Als die Rinse etwas abgekühlt war, habe ich sie durch ein Sieb geschüttet um die Kräuter vom Wasser zu trennen. Abgefüllt habe ich die Spülung mit einem Trichter in einem Glasgefäß. Beim nächsten Mal Haarewaschen werde ich die Spülung folgendermaßen anwenden: Circa zwei Esslöffel der Rosmarin-Rinse auf 1 Liter kaltem Wasser strecken.

Habt ihr schon mal eine Rinse ausprobiert? Wenn ja, welche? Findet ihr sowas ist mit zu viel Aufwand verbunden? 
Eingestellt von : AMELIE
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